Das Carl-Thiem-Klinikum (CTK) in Cottbus kann sich in den kommenden Jahren als „Digitales Leitkrankenhaus“ etablieren. Das Fundament dafür – die personelle, konzeptionelle und digitale Infrastruktur – kann mit Mitteln aus dem Strukturstärkungsgesetz zum Ausstieg aus der Braunkohle gefördert werden.

Die grundsätzliche Förderwürdigkeit des Vorhabens hat heute die Interministerielle Arbeitsgruppe (IMAG) Lausitz bestätigt. Damit kann das CTK den Förderantrag bei der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) einreichen, die dann die fachliche Notwendigkeit und wirtschaftliche Angemessenheit der geplanten Investitionen im Detail bewerten und über die Förderung entscheiden wird.  

Für das infrastrukturelle Fundament eines „Digitalen Leitkrankenhaus“ hat das Klinikum Investitionskosten in Höhe von 85 Millionen Euro veranschlagt. Geplant sind 30 Einzelmaßnahmen wie der Ausbau der IT-Infrastruktur, der Aufbau eines Patientenportals, die Einführung neuer digitaler Prozesse und Dokumentationen sowie die überregionale Vernetzung.

Friederike Haase, die für die Lausitz-Strukturentwicklung zuständige Staatssekretärin in der Staatskanzlei: „Ein bedeutender Baustein für die Gesundheitsmodellregion ist gesetzt. Als ‚Digitales Leitkrankenhaus‘ wird das CTK eine Vorreiterrolle einnehmen für moderne Medizin und digital vernetzte Gesundheitsversorgung in Deutschland. Mit der Ausweitung digitaler Prozesse zur Nutzung in allen Gesundheitseinrichtungen der Lausitz werden neue Möglichkeiten in der Versorgung und für die Forschung geschaffen. So werden hochtechnologische, komplexe und kostenintensive digitale Prozesse einheitlich auch für kleinere Einrichtungen zugänglich gemacht. Davon profitieren nicht nur Gesundheitsversorger, sondern vor allem auch die Patientinnen und Patienten. Zugleich wird die Lausitz für Fachkräfte im Bereich Medizin zunehmend attraktiv.“

Der Vorsitzende der IMAG und Lausitz-Beauftragte des Ministerpräsidenten, Klaus Freytag, unterstrich: „Die heutige Entscheidung ist ein weiterer großer Schritt zur Strukturentwicklung der Lausitz. Sie wird immer deutlicher und sichtbarer.“

Hintergrund: Der Bund stellt dem Land Brandenburg bis 2038 insgesamt 3,612 Milliarden Euro Finanzhilfen zur Förderung kommunaler und regionaler Projekte für die Strukturentwicklung in den vier Lausitzer Landkreisen Elbe-Elster, Oberspreewald-Lausitz, Spree-Neiße und Dahme-Spreewald sowie der kreisfreien Stadt Cottbus zur Verfügung. Die erste Förderperiode läuft bis zum 31.12.2026. Brandenburg hat innerhalb dieser ersten Förderperiode rund 1,42 Mrd. € Bundesmittel zur Verfügung. Die Finanzhilfen sind Teil der insgesamt vom Bund bereit gestellten rund 10,32 Milliarden Euro zur Strukturstärkung in der brandenburgischen Lausitz. Den Rahmen für die gesamte Strukturentwicklung in der Region bildet das Lausitzprogramm 2038, das das Brandenburger Kabinett im August 2020 beschlossen hat.

Die IMAG Lausitz steuert den Strukturentwicklungsprozess auf Landesebene. Sie bestätigt die Förderwürdigkeit der Projekte. Nach einer positiven Entscheidung können die Projektträger Förderanträge bei der ILB als Bewilligungsbehörde einreichen. Weitere Infos: wirtschaftsregion-lausitz.de und lausitz-brandenburg.de.