Gutachten „Jugend gestaltet Strukturwandel“ an Staatskanzleichefin Schneider übergeben
Junge Menschen aus den drei deutschen Braunkohlerevieren haben in den vergangenen Monaten Ideen zur Gestaltung des Strukturwandels in den Braunkohleregionen erarbeitet. Das Ergebnis ist ein 113 Seiten starkes Gutachten mit konkreten Projekten und Handlungsempfehlungen. Für die beteiligten jungen Leute aus der Lausitz haben heute Lea Diesner (16), Anton Kröber (28) und Antonio Rosenberger (17) das Gutachten an die Chefin der Staatskanzlei, Ministerin Kathrin Schneider, und den Lausitzbeauftragten Klaus Freytag übergeben.
Schneider: „Ich freue mich sehr über die Arbeit der jungen Leute und die vielen Ideen und Denkanstöße. Ich freue mich auch, dass die Jugendlichen mehrheitlich große Chancen für sich selbst im Strukturwandel sehen, sich aktiv einbringen wollen und ihre Beteiligung einfordern. Das greifen wir gerne auf und werden auch mit den kommunalen Akteuren über die Umsetzung sprechen. Einige Empfehlungen des Gutachtens werden bereits durch konkrete Projekte untersetzt, wie z.B. verstärkte Investitionen in Bildung und Forschung mit dem Lausitz Science Park in Cottbus, dem Leistungszentrum Westlausitz in Schwarzheide und dem Zentrum für innovatives Lernen in Großräschen.“
Freytag ergänzte: „Die Ideen sprechen die neun Förderbereiche der Strukturstärkung an – von der öffentlichen Fürsorge über Digitalisierung, Umweltschutz und Tourismus bis Wirtschaftsinfrastruktur. Mit unserem Lausitz-Programm 2038 haben wir die Jugend bereits verbindlich an der Strukturentwicklung beteiligt. Das Jugendgutachten ist sehr wertvoll für die Weiterentwicklung und Verstetigung der Jugendbeteiligung. In der Lausitz werden gerade die Strukturen geschaffen, um bereits bestehende Anlaufpunkte weiter auszubauen und zu professionalisieren. Auch damit gehen wir einen Weg, der im Jugendgutachten angesprochen wird.“
Zu den Ideen für einen jugendgerechten Strukturwandel gehören Modellstädte für die Energiewende, Tiny-Häuser auf sanierten Tagebauflächen, ein interaktives Museum „Kohloseum“ oder der Anbau von Lavendel. Insgesamt waren im vergangenen Jahr auf einem sogenannten Planathon auf Einladung verschiedener Bundesministerien sowie der vier Braunkohleländer Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Nordrhein-Westfalen mehr als 600 Ideen zusammengetragen worden. Aus der Gruppe der mehr als 40 beteiligten jungen Leute wurde eine 14-köpfige Redaktion gebildet, die anschließend gemeinsam mit Expertinnen und Experten unter anderem von der Leuphana Universität Lüneburg das Gutachten erstellte.