Cottbusverkehr GmbH bekommt 36 Mio. Euro für besseres Straßenbahnangebot
Das Straßenbahnnetz der Lausitz-Metropole Cottbus wird im Rahmen der Strukturstärkung in Folge des Kohleausstiegs ausgebaut: Zunächst wird die Cottbusverkehr GmbH bei der Anschaffung von 15 neuen Straßenbahnen unterstützt. Zudem soll mit Hilfe einer Studie untersucht werden, ob die Großgemeinde Kolkwitz an das Tramnetz angeschlossen werden sollte. Diese ersten beiden von insgesamt vier Teilprojekten zur Verbesserung der Straßenbahn-Infrastruktur im Raum Cottbus werden mit knapp 36 Millionen Euro aus der Strukturförderung für die Lausitz unterstützt. Den Zuwendungsbescheid übergab der Lausitzbeauftragte des Ministerpräsidenten, Klaus Freytag, heute an Cottbusverkehr-Geschäftsführer Ralf Thalmann. An der Übergabe nahmen Oberbürgermeister Holger Kelch sowie Bürgermeisterin und Cottbusverkehr-Aufsichtsratsvorsitzende Marietta Tzschoppe teil.
Freytag betonte: „Der Ausbau des ÖPNV ist ein zentraler Bestandteil der Strukturentwicklung in der Lausitz. Ein weiterer Pluspunkt für die Lausitz, um ihren Bürgerinnen und Bürgern sehr gute Lebens- und Arbeitsbedingungen zu bieten. Mit dem Ausbau des Straßenbahnnetzes stellen wir wichtige Weichen für die Zukunft: Schnelle, einfache und noch dazu klimafreundliche Wege für unsere Lausitzer! Es freut uns sehr, in den nächsten vier Jahren entscheidend die Mobilität der Bürger zu verbessern. Mit der künftigen ‚Wissenschaftslinie‘ kann eine wichtige verkehrliche Verflechtung geschaffen werden.”
Insgesamt soll das Straßenbahnnetz der Cottbusverkehr GmbH in vier Schritten erweitert und optimiert werden. Geplant ist dabei auch der Anschluss der Brandenburgischen Technischen Universität (BTU) und des Lausitz Science Park (LSP). Die Anbindung an das bestehende Nahverkehrsnetz soll eine moderne und klimafreundliche Ausrichtung der Region unterstützen und die Pendlerströme optimieren. So soll die geplante Verknüpfung des Carl-Thiem-Klinikums mit dem Standort BTU / LSP den Pendlern zu den Vorlesungszeiten an der BTU oder den Schichtarbeitszeiten im Klinikum einen Trambetrieb im Fünf-Minuten-Takt bieten.
Mit den jetzt geförderten 15 neuen Straßenbahnen – Gesamtinvestition rund 38,75 Millionen Euro – wird Cottbusverkehr zunächst das vorhandene ÖPNV-Angebot verdichten. Ein Zehn-Minuten Takt auf allen Linien soll nutzerfreundliche, kurze Reisezeiten ermöglichen.
Die Großgemeinde Kolkwitz verzeichnet durch die Nähe zu BTU und LSP ein beständiges Wachstum. Die Studie zur Netzerweiterung (Gesamtkosten rund 100.000 Euro) soll klären, wie sich die Verkehrsbedarfe entwickeln und ob die Verlängerung der Neubaustrecke BTU/LSP in Richtung Kolkwitz eine ökologisch und ökonomisch vorteilhafte Option darstellt. Ab 2026 könnte die sich aus der Studie ergebende Vorzugsvariante planerisch und baulich umgesetzt werden.
Hintergrund Strukturstärkungsgesetz des Bundes: Die Strukturentwicklung in der Lausitz mit dem geplanten Ausstieg aus der Braunkohle wird über das Strukturstärkungsgesetz des Bundes forciert. Geld wird über zwei Förderarme ausgereicht. Mit Arm 1 stehen dem Land Finanzhilfen in Höhe von 3,6 Milliarden Euro zur eigenen Verwendung zur Verfügung. Diese Bundesförderung setzt das Land über sein „Lausitzprogramm 2038“ und auf der Grundlage eines von der Wirtschaftsregion Lausitz GmbH (WRL) moderierten Werkstattprozesses ein. Der heute übergebene Scheck stammt aus diesem Budget. Mit Arm 2 schiebt der Bund in eigener Regie Projekte für die Lausitz an. Dazu stehen bis 2038 mehr als 6,7 Milliarden Euro bereit. Dabei geht es um Projekte wie das ICE-Werk und das Innovationszentrum Universitätsmedizin Cottbus, den Lausitz Science Park, die Technologieinitiative Hybrid Elektrisches Fliegen oder um wichtige Verkehrsinfrastrukturmaßnahmen.
Weitere Informationen: wirtschaftsregion-lausitz.de und lausitz-brandenburg.de.