Einst stand auf dem Grundstück am Lindenplatz 12 in Cottbus-Dissenchen ein DDR-Plattenbau. Jetzt bekommt das Areal eine neue Perspektive: Mit einem Aufwand von rund elf Millionen Euro entsteht dort ein Wohnheim für Auszubildende. Gefördert wird der nachhaltige Bau mit 9,7 Millionen Euro aus Mitteln aus der Strukturstärkung für die Lausitz. Den Zuwendungsbescheid hat Ministerpräsident Dietmar Woidke heute an Dirk Lohne, den Vorstandsvorsitzenden des Berufsförderungswerks der Bauindustrie Berlin-Brandenburg e. V. und Kompetenzzentrum für Nachhaltiges Bauen, übergeben.

Woidke: „Wir geben der Lausitz in Brandenburg-Tempo eine nachhaltige Zukunft nach der Braunkohle. Die Lausitzer Strukturentwicklung wird täglich sichtbarer. In der Verbindung von Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft schaffen wir eine starke und lebenswerte Lausitz mit zukunftsfähigen Jobs, neuen Geschäftsfeldern und Wertschöpfungsketten in Industrie und Handwerk. Inzwischen ist dabei schon deutlich geworden, dass wir für den nachhaltigen Erfolg des Wandels mehr Arbeits- und Fachkräfte brauchen. Die Ausbildung ist eine wichtige Säule bei der Gewinnung neuer Arbeits- und Fachkräfte. Eine weitere wichtige Säule ist der Zuzug. Daher passt es perfekt, dass das Berufsförderungswerk der Bauindustrie hier ein neues Wohnheim errichtet. Das macht den Standort attraktiv für junge Frauen und Männer aus Brandenburg und aus anderen Regionen, die hier bei uns gut ausgebildet werden und angesichts des Fortschritts im gesamten Land und in der Lausitz gute Jobs finden und hierbleiben.“

Das Berufsförderungswerk der Bauindustrie Berlin-Brandenburg e.V. und Kompetenzzentrum für Nachhaltiges Bauen in Cottbus ist eines von bundesweit rund 180 überbetrieblichen Ausbildungszentren der Bauwirtschaft. In Cottbus werden auch die Straßenwärter des Landesbetriebs Straßenwesen Brandenburg und der Autobahn GmbH des Bundes ausgebildet. Auswärtige Auszubildende sind derzeit auf dem Campus der Brandenburgischen Technischen Universität untergebracht. Das künftige Wohnheim in Cottbus-Sandow wird deutlich näher zur Ausbildungsstätte in Cottbus-Dissenchen errichtet. Es wird ein viergeschossiges Gebäude mit 110 Betten, Mensa, Sport- und Freizeiträumen geschaffen. Das Wohnheim soll bis zum Frühjahr 2026 fertiggestellt werden.

Hintergrund

Für den Strukturwandel in der brandenburgischen Lausitz stehen 10,3 Milliarden Euro Bundesmittel zur Verfügung. Hinzu kommen zur Kofinanzierung mehrere hundert Millionen Euro vom Land Brandenburg.

Über den sogenannten Arm 1 stehen dem Land Finanzhilfen in Höhe von 3,6 Milliarden Euro zur eigenen Verwendung zur Verfügung. Diese setzt das Land über sein „Lausitzprogramm 2038″ und auf der Grundlage eines von der Wirtschaftsregion Lausitz GmbH (WRL) moderierten Werkstattprozesses ein. Das Cottbuser Wohnheim wird über diesem Arm gefördert. Insgesamt wurden in diesem Verfahren bislang 72 Projekte mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 1,8 Milliarden Euro auf den Weg gebracht. Dazu gehören Projekte aus den Bereichen Wirtschaft und Bildung ebenso wie Kultur und Freizeit.

Mit dem sogenannten Arm 2 schiebt der Bund in eigener Regie Projekte für die Lausitz an. Dazu stehen bis 2038 mehr als 6,7 Milliarden Euro bereit.  Prominenteste Beispiele sind das ICE-Instandhaltungswerk der Deutschen Bahn mit 1.200 Industriearbeitsplätzen, das IUC oder der LSP.

Weitere Infos:

krasse-lausitz.de

wirtschaftsregion-lausitz.de

lausitz-brandenburg.de

bfw-bb.eu