Digitalisierung als Chance zum Aufbau eines demenzsensiblen Versorgungsnetzwerk in der Lausitz.
Ein übergreifendes, sich auch wirtschaftlich selbst tragendes demenzsensible Versorgungsnetzwerk ist die Vision der Lausitz Klinik Forst. Mit Förderungen aus der Lausitz wurde eigens dazu eine Machtbarkeitsstudie möglich. Dank der Studie konnte im Frühjahr 2020 sowohl die Machbarkeit nachgewiesen, als auch ein ausgefeiltes Konzept vorgelegt werden. Für die Umsetzung des Konzepts wurde ein Konsortium von vier regionalen Unternehmen für die Umsetzung gebildet: Die Lausitz Klinik Forst (LFK) und die Forster Wohnungsbaugesellschaft (FWG) sowie der Pflegedienst EvBCare und die Visability Consulting. Letztere war als Unternehmensberatung mit der Studie und Konzeption beauftragt und begleitet den Prozess fortführend.
Ziel ist es ein Wohn- und Versorgungsumfeld in Forst zu schaffen, dass sich auf das spezielle Krankheitsbild Demenz in unterschiedlichen Stadien ausrichtet. In der Vergangenheit wurden Demenzkranke vorrangig in Versorgungseinrichtungen untergebracht, in denen sie isoliert von der Gesellschaft und ihrem gewohnten sozialen Umfeld leben müssen. Jetzt soll ab 2021 ein speziell umgebautes, hochmodern ausgerüstetes Wohnprojekt in der Forster Innenstadt entstehen, das voraussichtlich 2022 bezugsfertig sein wird. Die Mieter erhalten eine persönlich demenzorientierte Betreuung durch die Konsortialpartner und das Versorgungsnetzwerk unter Einbindung des im Rahmen des Projektes aufzubauenden zentralen Koordinations-Centers („Healthcare-Control-Center, kurz HCC) und einer Zertifizierung aller einbezogenen Netzwerkpartner nach dem Demenz-Standard „©Sylvia Hemmet“.
Die Stadt Forst mit ihrer Klinik soll als Pilotprojekt Vorzeigebeispiel für eine Übertragung auf weitere Städte und Regionen in Brandenburg und Deutschland sein, weshalb das Land Brandenburg und der Bund diese Initiative fördernd unterstützt. Mit der Umsetzung des Projekts wird die medizinische Versorgung von Demenzkrankten in Forst sich deutlich verbessern, umliegende Infrastrukturen für die Bedürfnisse besser sensibilisiert und leerstehende städtische Wohneinheiten werden wieder vermietet. Zudem wirken sich die direkt für die Demenzorientierung entstehenden zusätzlichen Arbeitsplätze positiv auf die Region aus.